Auf der Herbstklausur der CSU-Landtagsfraktion in Kloster Banz haben wir nach intensiven Diskussionen – die erneut gezeigt haben, dass für uns eine gute Bildung unserer Schülerinnen und Schüler höchste Priorität hat – zentrale Punkte für die Weiterentwicklung des Gymnasiums beschlossen:
1. Es gibt ein bayerisches Gymnasium mit einer einheitlichen pädagogischen Grundkonzeption.
2. Bei pädagogischem Bedarf bietet diese Grundkonzeption künftig die Möglichkeit von zusätzlicher Lernzeit in der Mittelstufe.
a. in einem zusätzlichen Jahr Lernzeit oder
b. in gebundenen rhythmisierten Ganztagsklassen.
3. Das bayerische Gymnasium hat einen Stoffumfang von acht Jahren.
4. Alle Maßnahmen müssen sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum umsetzbar sein. Die 4 Säulen des Maßnahmenpakets:
1. LehrplanPLUS: Der neuen Lehrplangeneration kommt eine Schlüsselrolle für Profil und Anspruch des Gymnasiums sowie für die konkrete Unterrichtsentwicklung zu. Kern ist dabei eine konsequente Kompetenzorientierung in Verknüpfung mit nachhaltiger Wissensvermittlung in einem schulartübergreifenden und anschlussfähigen Ansatz. Die gymnasiale Lernkultur konzentriert sich dabei verstärkt auf relevantes Fachwissen, kreative Anwendung von Wissen, vernetztes Denken und auch selbstständiges Problemlösen und Erschließen neuen Wissens, nach dem Motto: Nicht "Weniger an Wissen", sondern "Mehr an Können".
2. Lehrerbildung: Die hochwertige Ausbildung der bayerischen Lehrkräfte ist die zentrale Grundlage des bayerischen Bildungserfolgs. Sie ist daher auch in Zukunft sicherzustellen. Hierzu gehören etwa eine starke Stellung der Fachlichkeit im Studium, eine Intensivierung und Weiterentwicklung der Schulpraktika und auch eine Verankerung bzw. Vertiefung aktueller pädagogischer Herausforderungen wie etwa Inklusion, Ganztag und Umgang mit Heterogenität.
3. Zeitgemäße Gymnasialpädagogik: Das Maßnahmenpaket hat eine starke pädagogische Komponente. Die Schulen sollen ermutigt werden, pädagogische Freiheiten stärker zu nutzen und die bestehenden pädagogischen Instrumente umzusetzen und auch weiterzuentwickeln. Hierzu gehören etwa zeitgemäße Modelle der Leistungserhebung oder eine Weiterentwicklung der P- und W-Seminare oder – soweit vor Ort gewünscht – die konsequente Nutzung von offenen und gebundenen Ganztagsstrukturen.
4. Individuelle Lernzeit:
a. „Mittelstufe plus“: Für Schülerinnen und Schüler, für die dies sinnvoll erscheint, wird ein bedarfsorientiertes
Modell einer "Mittelstufe plus" entwickelt. Dabei wird die Mittelstufe bei einer Beibehaltung desselben
Lehrplans in vier statt in drei Jahren durchlaufen. Die Entscheidung über das Ob und Wann der Einführung
einer solchen "Mittelstufe plus" erfolgt vor Ort unter Einbindung der gesamten Schulfamilie einschließlich
des Sachaufwandsträgers.
b. Gebundener rhythmisierter Ganztag als bestehende Möglichkeit zur gezielten Schaffung zusätzlicher
Lernzeit.
Neue Bildungsstudie: Zwei Drittel der Bayern halten das bayerische Bildungssystem für besser
Als ehemaliger Gymnasiallehrer und Mitglied des Bildungsausschusses habe ich mich über die Ergebnisse einer aktuellen Studie zur Bildungspolitik gefreut, die das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap in Kloster Banz vorgestellt hat: Demnach sind fast zwei Drittel der bayerischen Wählerinnen und Wähler der Auffassung, dass das bayerische Bildungssystem besser ist, als die Bildungssysteme anderer deutschen Länder.
Zu den wichtigsten Aufgaben der Bildungspolitik zählen für die bayerischen Bürgerinnen und Bürger die Weiterentwicklung der Aus- und Fortbildung der Lehrer, gefolgt von der Weiterentwicklung der beruflichen Bildung. Beide Punkte halten 97 Prozent der Eltern für wichtig oder sogar sehr wichtig.
Wir halten also bereits ein gutes Zeugnis in den Händen, wollen uns aber in den nächsten Jahren noch weiter verbessern!