Die CSU-Kreistagsfraktion will den Münchner Verkehrs- und Tarifverbund, kurz MVV, auf den Wasserburger Raum ausdehnen. Wie der Vorsitzende der CSU-Kreistagsfraktion Felix Schwaller nach der jüngsten Sitzung mitteilte, wurde dies nun einstimmig beschlossen; ein entsprechender Antrag wurde eingereicht. Die CSU-Kreistagsfraktion will mit diesem Antrag die Attraktivität der Region Wasserburg weiter stärken, zumal der Landkreis mit dem Neubau des Kreisklinikums und der ständigen Verbesserung der Landkreisschulen in Wasserburg zwei große Schwerpunkte gebildet hat.

"Nur noch ein Ticket!"

Wird dem Antrag stattgegeben, gilt der MVV-Tarif auch auf der Zugstrecke von Ebersberg-Tulling-Wasserburg bis Wasserburg/Reitmehring. Dem CSU-Landtagsabgeordneten Otto Lederer nach, werde damit ein wichtiges und starkes Signal gesetzt: „Viele Bürgerinnen und Bürger pendeln auf dieser Strecke tagtäglich zur Arbeit. Man kann deshalb mit Fug und Recht behaupten, dass die Stadt Wasserburg und ihr Umland mit ihren zahlreichen großen Firmen, wie zum Beispiel den Molkereien Bauer und Meggle, eine sehr wichtige Wirtschaftsregion ist. Durch den Anschluss an das MVV-Netz wird diesem Umstand Rechnung getragen.“ Es gebe zudem eine Entlastung der Beschäftigten, die nur noch ein MVV-Monatsticket anstelle von zwei Tickets kaufen müssten, um zu ihrer Arbeitsstätte oder nach Hause zu gelangen.

Lösung für Fachkräfteproblem?

Doch auch für die Firmen in der Region hätte ein Anschluss der Wasserburger Zugstrecke an den MVV nur Vorteile. Dem Fraktionsvorsitzenden Felix Schwaller nach, wäre dies eine immense Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs im Landkreis Rosenheim, aber nicht nur: „In unserer Region werden nach wie vor händeringend Fachkräfte aus allen Fachrichtungen benötigt. Durch den Anschluss des Wasserburger Raums an die MVV gelangen zum Beispiel Fachkräfte aus dem Ballungsraum München viel leichter zu uns. Ich denke hier vor allem an die Kliniken im nördlichen Landkreis, die immer wieder auf der Suche nach geeignetem Fachpersonal sind.“

Weiteres Vorgehen:

Zunächst muss der Kreisausschuss und der Keistag gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden und der Stadt Wasserburg das Vorhaben auf den Weg bringen. Eine Mehrheit der kommunalen Gremien gelte allerdings als erreichbar, heißt es von allen Beteiligten. In den Fachgremien Infrastruktur & Mobilität der CSU-Kreistagsfraktion wurde  dieser MVV-Antrag bereits seit 2013 unter Neiderhell schon ernsthaft beraten.

Der genaue Wortlaut des Antrags:

Die CSU-Fraktion im Kreistag beantragt die Erweiterung des MVV-Tarifs auf die Zugstrecke Ebersberg bis Wasserburg/Reitmehring mit der Maßgabe, dass sich die anliegenden und somit begünstigten Gemeinden mit mindestens 30% an sämtlichen im Zusammenhang mit der MVV-Integration entstehenden Kosten beteiligen. Der Landkreis Rosenheim trägt den übrigen Anteil der laufenden Kosten von maximal 70%.