Die beiden CSU-Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner und Otto Lederer haben am Montag, 30. Dezember 2013, wegen der gravierenden Schwierigkeiten beim französischen Bahnbetreiber Veolia, die Verantwortlichen nun zu einem Krisengespräch gebeten.
Zugausfälle, spärliche Informationen und fehlende Plätze für die Bahnreisenden wurden seit der Übernahme der Bahnstrecken in der Region am 15. Dezember dieses Jahres gehäuft an die beiden Landtagsabgeordneten herangetragen. Dies bestätigten der Rosenheimer Landrat Josef Neiderhell und Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer, die ebenfalls zum Krisengespräch von den Abgeordneten eingeladen wurden.
Das Gespräch mit dem Geschäftsführer von der Bayerischen Oberlandbahn (BOB), Kai Müller-Eberstein, und dem Leiter der Abteilung Planung bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), Andreas Schulz, sollte nun kurzfristige Lösungen im Sinne der Bahnreisenden bringen.
Zu Beginn des Krisengesprächs wurde ein Resümee über die vergangenen 14 Tage gezogen. Wie Kai Müller-Eberstein betonte, seien die ersten Tage nach dem Start der Bahnstreckenübernahme „schwierige Tage“ gewesen und diese hätten „viele Pendler schwer getroffen“. Der wichtigste Punkt hierbei sei, dass für das geplante Ersatzkonzept nicht genügend Züge zur Verfügung gestanden hätten, so Müller-Eberstein. Als positiv und beachtlich erachtete der Geschäftsführer der BOB hingegen, dass die Pünktlichkeit der Züge von anfangs 50-55 Prozent auf mittlerweile rund 95 Prozent gestiegen sei.
In der Statistik machten sich diese aktuellen Zahlen gut, so der Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner. Hier gebe es allerdings zu beachten, dass ein Zug in der Statistik sogar noch als pünktlich aufgezeigt werde, der bis zu sechs Minuten Verspätung habe. „Gott sei Dank haben wir noch keinen Winter, sonst wären die Zustände noch gravierender als sie es bereits sind“, kritisierte Stöttner. Infrastrukturelle und technisch bedingte Probleme konnte der Geschäftsführer der BOB Stöttner gegenüber nicht dementieren.
Auf Nachhaken des Landtagsabgeordneten Lederer, in Hinsicht auf Verspätungen der Züge und der Option von Anschlusszügen, konnte Müller-Eberstein einen kleinen Lichtblick geben. Wie der Geschäftsführer mitteilte, gebe es eine neue Vereinbarung mit der Deutschen Bahn, die mit ihren Zügen bis zu fünf Minuten länger auf verspätete Meridian-Züge warten würde, wenn Verspätungen erkennbar seien. Lederer betonte, dass diese Störungen „schnellstmöglich abzustellen“ seien: „Unser Bestreben ist es, möglichst viele Menschen auf die Bahn zu bringen und nicht abzuschrecken.“
Folgende Verbesserungen soll es geben:
Der Geschäftsführer der BOB, Kai Müller-Eberstein, wolle er, wie er in der anschließenden Presskonferenz des Krisengesprächs betonte, viele Probleme spätestens bis zum 7. Januar, wenn der Pendlerstrom wieder fließe, lösen. So sollen Anfang Januar weniger der älteren, störanfälligen Fahrzeuge eingesetzt und mehr neue FLIRT-Züge, die derzeit für den Betrieb vorbereitet würden, in das Netz eingespeist werden. Weiter betonte Müller-Eberstein, dass, entgegen einzelner falscher Informationen, alle Tickets der Deutschen Bahn auch in den Meridian-Zügen anerkannt würden.
Auch das Thema „Durchsagen“ wurde in der Runde von Politikern, Verantwortlichen und Presse diskutiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Abteilung der Deutschen Bahn „Station und Service“ für die Durchsagen an den Bahnstationen zuständig sei und die BOB keinen Einfluss darauf habe. Hier würden derzeit Gespräche mit der Deutschen Bahn laufen, um nachzubessern. In weiteren Gesprächen mit der Deutschen Bahn wurde zudem vereinbart, dass ab Mitte Januar Verspätungen von Zügen der Veolia auch auf den Seiten der Deutschen Bahn angezeigt werden; dies ist derzeit nicht der Fall.
Bildhinweis: v.l. Kai Müller-Eberstein (Geschäftsführer Bayerische Oberlandbahn), Otto Lederer (CSU-Landtagsabgeordneter), Gabriele Bauer (Oberbürgermeisterin Stadt Rosenheim), Klaus Stöttner (CSU-Landtagsabgeordneter), Josef Neiderhell (Landrat Landkreis Rosenheim) und Andreas Schulz (Leiter Abteilung Planung Bayerische Eisenbahngesellschaft).