Der Stellenwert der beruflichen Bildung muss weiter gestärkt werden. Das war die klare Botschaft aller Teilnehmer des von Otto Lederer organisierten „Bildungsgipfels“ in Wasserburg. Der Landtagsabgeordnete wies aber gleich in seinem Eingangsstatement auf das zentrale Problem hin: “Nicht wenige Eltern und Jugendliche zweifeln zwar viele Dinge an, glauben aber leider nur allzu häufig fast blind dem Satz ‚Nur ein Hochschulabschluss ist wirklich etwas wert‘. Das ist aber nachweislich falsch, denn die beruflichen Chancen für Absolventen des dualen Bildungsweges sind sehr gut. Als Mitglied des Bildungsausschusses habe ich mir deshalb das Ziel gesetzt habe, das Bewusstsein für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung weiter zu stärken.“
Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich betonte im bis auf den letzten Platz besetzten Sparkassensaal, dass mittlerweile das duale System auch international immer größere Anerkennung erfahre, da man in vielen Ländern jetzt dessen Vorteile erkannt habe: „Von der früher etwa von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung daran geäußerten Kritik ist heute nichts mehr zu hören, im Gegenteil. In vielen Ländern erkennt man, dass man die berufliche Bildung stärken muss, um jungen Menschen eine Jobperspektive bieten zu können.“ Dies sei umso wichtiger, weil beispielsweise in Spanien rund 50 Prozent aller jungen Menschen keinen Job finden. Auch Bayern steuere in vielen Bereichen auf einen Fachkräftemangel zu, „deshalb müssen wir – Politik, Schule, Wirtschaft – uns gemeinsam Gedanken machen, wie wir das vermeiden können“.
Berufliche Bildung ist „etwas wert“ und eröffnet gute Karrierechancen
In der anschließenden Diskussion, an der sich Vertreter aller im Landkreis Rosenheim vorhandenen Schularten, Mitglieder der Elternbeiräte sowie Vertreter von IHK und Handwerkerschaft beteiligten, stellte sich dann schnell heraus, dass alle dafür plädieren, den hohen Stellenwert und die guten Jobperspektiven der beruflichen Bildung stärker in der Öffentlichkeit zu propagieren. Auch Otto Lederer und Staatssekretär Eisenreich betonten, man müsse es vor allem schaffen, den Eltern zu vermitteln, dass berufliche Bildung tatsächlich „etwas wert sei“ und man mit ihr nicht nur Karriere machen, sondern auch gut verdienen könne.
Universitäre und berufliche Bildung seien deshalb gleichwertige Wege, betonten Eisenreich und Lederer, die je nach individueller Neigung und Begabung zum Erfolg führen können: „Jede und jeder sollte für sich persönlich den Weg wählen, der ihm am ehesten zusagt. Dann sind die Chancen auch am höchsten, einen Beruf zu finden, der einem Spaß macht und auch ausfüllt. Diese zentrale Botschaft wollen wir Eltern und Schülern in Zukunft noch stärker vermitteln“.