Die Bayerische Staatsregierung wird im Bundesrat einen Gesetzentwurf zum besseren Schutz vor Wohnungseinbrüchen einbringen. Das hat das Kabinett in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Um Wohnungseinbrüche effizient verfolgen und bestrafen zu können, sieht die bayerische Gesetzesinitiative zwei Maßnahmen vor:

1.     Wohnungseinbruchdiebstähle sollen im Strafgesetzbuch nicht mehr als „minderschwere Fälle“ eingestuft werden.

2.     Die Aufklärung von Wohnungseinbruchkriminalität soll erleichtert werden.

Innenminister Joachim Herrmann berichtete, dass im bundesweiten Vergleich das Einbruchsrisiko in Bayern erfreulicherweise nach wie vor am geringsten ist (2013: 51 Einbrüche pro 100.000 Einwohner). 2013 lag die Einbruchsquote beispielsweise in Nordrhein-Westfalen mit 313 Einbrüchen pro 100.000 Einwohner mehr als sechs Mal höher (bundesweiter Durchschnitt: 185 Einbrüche). "Angesichts der bundesweit seit einigen Jahren stark steigenden Einbruchszahlen hat die Bayerische Polizei die Fahndungs- und Ermittlungsarbeit deutlich verstärkt", betonte Herrmann. "Wir setzen alles daran, bei der Einbruchskriminalität endlich eine Trendwende zu erreichen."

Zahlreiche Ermittlungserfolge

Zum Jahreswechsel 2014/2015 gab es bereits zahlreiche Ermittlungserfolge und Täterfestnahmen. So wurde etwa in München eine internationale Einbrecherbande ausgehoben, der mehr als 200 Einbrüche zur Last gelegt werden. Für Frühjahr und Herbst 2015 sind auch wieder bayernweite Polizeiaktionen und lokale Schwerpunkteinsätze gegen Einbrecherbanden geplant. Außerdem wird derzeit in München und Mittelfranken die Prognosesoftware 'PRECOBS' erprobt, die auf statistischer und kriminologischer Basis errechnen soll, wann und wo eine Straftat mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist. Sofern sich das Programm bewährt, wird ein bayernweiter Einsatz erwogen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Prävention. "Wir informieren gezielt unsere Bürgerinnen und Bürger, wie man Einbrüche effektiv verhindern kann", so der Innenminister. Etwa 40 Prozent der Einbruchsversuche blieben im Versuchsstadium stecken, weil die Täter gestört oder von wirkungsvoller Sicherungstechnik abgehalten werden. Daher Herrmanns Appell: "Nutzen Sie unser umfangreiches Präventionsangebot, beispielsweise bei den kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in ganz Bayern."

Umfangreiches Informationsmaterial zur Vorbeugung von Einbrüchen

Die Polizeiliche Kriminalprävention des Bundes und der Länder bietet zahlreiches Informationsmaterial zum Thema Einbruch- und Diebstahlschutz. So informiert die Broschüre "Ungebetene Gäste" über verhaltensbezogene und sicherungstechnische Möglichkeiten des Einbruchschutzes. Sie klärt über landläufige Irrtümer hinsichtlich des Täterverhaltens sowie vermeintlich ausreichender Schutzmaßnahmen auf. Das Faltblatt "Ganze Sicherheit für unser Viertel" gibt wertvolle Hinweise für mehr Sicherheit in Ihrem Wohngebiet. Dabei wird in knapper Form beschrieben, was Verdachtsmomente für einen Wohnungseinbruch sein können, wie sich Nachbarschaftshilfe organisieren lässt, welche vorbeugenden Maßnahmen gegen Wohnungseinbruch ergriffen werden können und in welcher Weise bei Erkennen von (möglichen) Straftaten reagiert werden sollte.

Einen Überblick über das umfangreiche Medienangebot finden Sie hier:

http://www.polizei-beratung.de/medienangebot/diebstahleinbruch/page/1.html?language=&mediaType=&targetGroup=&topic=42