Deutlich unter 16 Megabit pro Sekunde – Mit derartigen Übertragungsraten im Schneckentempo müssen viele Bürgerinnen und Bürger in unserer Region derzeit leben. Diese Geschwindigkeit ist vor allem für Firmen, die oft und in kurzen Zeitabständen große Datenmengen per E-Mail übertragen müssen, nicht mehr ausreichend und keinesfalls zukunftsweisend. Der Freistaat Bayern hat deshalb ein in der EU noch nie da gewesenes Förderpaket mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro für den Breitbandausbau auf den Weg gebracht. Damit sollen Daten zukünftig mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde übermittelt werden können; mehr als dreimal so schnell wie jetzt. Über die Umsetzung des Breitbandausbaus vor Ort durch die Ämter für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, haben sich nun die beiden Rosenheimer CSU-Landtagsabgeordneten Otto Lederer und Klaus Stöttner beim Leitenden Vermessungsdirektor des Rosenheimer Amtes, Wilhelm Weindl, und dem Vermessungsdirektor, Richard Schreiner, informiert.
"Beruf und Familie besser vereinen“
Der Breitbandausbau in den Kommunen soll in den nächsten Monaten stark vorangetrieben werden und könnte in zwei Jahren in einigen Gemeinden auch schon umgesetzt sein. Darüber waren sich alle Beteiligten des Gesprächs einig. „Nur wenn wir es schaffen, Verbindungen mit einer höheren Leistung als bisher einzurichten, können wir die Zukunft unserer Region auf feste Füße stellen und das Potential unseres ländlich geprägten Raums voll ausschöpfen“, erklärte der Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner. Dem stimmte auch sein Landtagskollege Otto Lederer zu, der weiter betonte: „In der Zukunft wird es für uns immer wichtiger sein, dass berufstätige Eltern auch von Zuhause aus tätig werden können, um Beruf und Familie noch besser zu vereinen. Die Gemeinden dürfen es darum nicht verpassen, die Förderung des Freistaats voll auszuschöpfen!“ Ein darüber hinausgehendes Förderprogramm werde es in Bayern aller Voraussicht nach nicht geben, fügte Lederer an.
„Bürgermeister müssen auf Anbindung aller Ortsteile beharren“
„Um das schnelle Internet in die Fläche zu bringen, ist es wichtig, dass jeder noch so weit vom Zentrum entfernte Ortsteil eine möglichst kurze Strecke zum nächsten Kabelverteilerzentrum mit Glasfaserkabel hat“, so die Landtagsabgeordneten Lederer und Stöttner weiter. Wie Weindl dazu erklärte: „Hier sind die Bürgermeister in den Gemeinden gefragt, im Gespräch mit den Telekommunikationsfirmen auf die Anbindung aller Ortsteile zu beharren. Das Geld für die Bezuschussung der Anbindung der entlegensten Orte steht in den allermeisten Fällen vom Freistaat zur Verfügung!“
Probleme mit der finanziellen Umsetzung der neuen Breitbandleitungen wird es demnach in den wenigsten Gemeinden geben. Absolutes Ausnahmebeispiel ist die Gemeinde Chiemsee mit den beiden Chiemsee-Inseln. Die Fraueninsel mit ihrem Kloster ist beispielsweise ein großer Besuchermagnet. Es gibt jährlich allein 20.000 Übernachtungen von Seminarteilnehmern aus der ganzen Welt im Kloster. Die fehlende oder zum Teil schwierige Internetverbindung macht den Tagungsgästen jedoch zu schaffen, weshalb das Kloster schnellstmöglich an das Breitbandnetz angeschlossen werden soll. Mögliche, zukunftsorientierte Lösungen sind durch die Gemeinde Chiemsee alleine jedoch kaum finanziell zu schultern, so Wilhelm Weindl und Richard Schreiner vom Vermessungsamt im Konsens.
Stöttner sucht Kontakt zu Finanzminister Söder
Der zuständige Stimmkreisabgeordnete Klaus Stöttner will sich nun aufgrund der besonderen Lage der Gemeinde Chiemsee an Bayerns Finanzminister, Dr. Markus Söder, wenden, um ihn für diese Sondersituation zu sensibilisieren.
BU:
Breitbandausbau1: v.l. Der Vermessungsdirektor Richard Schreiner, der Leitende Vermessungsdirektor Wilhelm Weindl, der Rosenheimer CSU-Landtagsabgeordnete Otto Lederer und der CSU-Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner.