Die Europäische Kommission hat vor kurzem den Aktionsplan zur Alpenstrategie verabschiedet. Das ist auch für uns im bayerischen Alpenraum sehr erfreulich, denn damit liegt zum ersten Mal überhaupt ein internationaler politischer Handlungsrahmen für den gesamten Alpenraum mit seinen 70 Millionen Menschen vor. Der Aktionsplan wurde gemeinsam mit den Menschen und Regionen in den Alpenländern entwickelt.
Der neue Aktionsplan umfasst die drei Themenbereiche
1. Wirtschaftswachstum und Innovation,
2. Mobilität und Kommunikation sowie
3. Umwelt und Energie im Alpenraum
Aktionsplan enthält zentrale bayerische Anliegen
Erfreulich ist, dass sich in dem Aktionsplan zentrale bayerische Anliegen wie eine verbesserte Wertschätzung unserer Qualitätsprodukte oder die infrastrukturelle Anbindung entlegener Gebiete als europaweite Zielsetzungen wiederfinden. Die Alpenstrategie leistet somit nicht nur einen wichtigen Beitrag zur vertieften internationalen Vernetzung Bayerns. Sie verleiht gerade den Regionen ein stärkeres Mitspracherecht auf europäischer Ebene, bindet bestehende Akteure wie die Alpenkonvention ein und hilft bei der Bündelung vorhandener Förderinstrumente.
Ziel: Stärkung von Tourismus, Landwirtschaft, Energie und Forschung
Im Bereich Wirtschaftswachstum und Innovation sollen die Beschäftigungsmöglichkeiten weiter verbessert werden. Hierzu sollen Sektoren wie etwa der Tourismus, Landwirtschaft und Energie und die Forschungslandschaft gestärkt werden. Ein weiteres Anliegen ist die Aus- und Weiterbildung im Alpenraum, insbesondere auch in ländlichen Gebieten. Im Bereich Verkehr soll die Kombination verschiedener Transportmittel im Personen- und Güterverkehr gefördert werden. Im Schwerpunktbereich Kommunikation liegt der Fokus auf der digitalen Vernetzung der Menschen und der besseren Zugänglichkeit öffentlicher Dienste.
Alpenraum soll Modellregion für Energieeffizienz und erneuerbare Energien werden
Der dritte Politikbereich bezieht sich auf den Umweltschutz und damit Themen wie die Bewahrung von Ressourcen, ökologische Konnektivität, Risikomanagement und Klimawandel. Darüber hinaus soll der Alpenraum zur Modellregion für Energieeffizienz und erneuerbare Energien werden.
Nach der Ostsee-, der Donauraum- und der Adriatisch-Ionischen Strategie ist die Alpenraumstrategie nun die vierte Europäische Makroregionale Strategie. Sie umfasst 7 Staaten sowie 48 Regionen. Die EU-Alpenraumstrategie wurde in mehrjähriger Vorarbeit von Vertretern der Staaten und Regionen sowie internationalen Fachexperten unter Einbindung der breiten Öffentlichkeit entwickelt.