Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat nun auf Einladung des CSU-Landtagsabgeordneten Otto Lederer die Wasserskianlage in Kiefersfelden besucht. Dort fand ein Gespräch zum Breiten- und Spitzensport mit den Vertretern der örtlichen Vereine WSC, WSV, ASV und MTG Kiefersfelden statt. An diesem Austausch nahmen auch Bezirksrat Sebastian Friesinger und Bürgermeister Hajo Gruber teil.
Vor dem Gespräch gab es für den Innenminister eine Vorführung durch die Weltrekordhalterin im Wasserski-Slalom, Jana Wittenbrock. Der Innenminister zeigte sich beeindruckt: „Eine tolle Vorführung, die Akrobatik, Ästhetik und Athletik vereint.“
Höhere Förderungen für den Breiten- und Spitzensport gefordert:
Nach dem praktischen Teil folgte ein Gespräch zur Verbesserung der Förderung der Sportvereine und zum Bürokratieabbau im selben Bereich. Wie die Vereinsvertreter, unter anderem Johannes Mayerl vom ASV, anmerkten, würden die Ehrenamtlichen im Breitensport viel Einsatz zeigen und hätten aber im Vergleich zum Spitzensport nur beschränkte Mittel zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund sei allgemein eine Erhöhung der Fördermittel, gerade für den Breitensport, wünschenswert. Innenminister Herrmann verwies hier auf die Vereinspauschale des Freistaats Bayern, die in den letzten Jahren gestiegen ist. „In diesem Jahr haben wir mit der Vereinspauschale Mittel in Höhe von 22 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Damit konnte die Förderung in wenigen Jahren um 5 Millionen Euro erhöht werden. Unser Ziel ist jedoch langfristig eine Erhöhung auf 30 Cent“, so Herrmann. „Wir würdigen damit zum einen den großen ehrenamtlichen Einsatz in unseren Sport- und Schützenvereinen und tragen zum anderen den ständig steigenden Kosten und zusätzlichen Ausgaben in diesem Bereich Rechnung“, fügt Otto Lederer an.
Datenschutzgrundverordnung – Angst vor Abmahnungen:
Beim Thema Bürokratie kam die Sprache schnell auf die neue Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO). Wie Bernhard Holzner vom WSV sagte, hätten viele Vereinsvertreter Angst wegen einer Veröffentlichung von Fotos, zum Beispiel mit Kindern des Vereins, eine Abmahnung durch einen Anwalt zu erhalten. Diese versuchte Innenminister Herrmann zu nehmen: „Es muss keiner befürchten, dass wegen einer Veröffentlichung von Fotos sofort das Landesamt für Datenschutzaufsicht kommt.“ Bezüglich einer möglichen Abmahnung äußerte Herrmann: „Wir sind momentan gemeinsam mit dem Justizministerium an einem eigenen Gesetzentwurf dran, der nach der Sommerpause im Bundesrat eingebracht werden soll.“ In diesem soll klargestellt werden, dass eine Abmahnung nicht im Datenschutzrecht verankert, sondern ein Instrument des Wettbewerbsrechts ist. Voraussetzung für eine Abmahnung wäre dann also nicht ein Datenschutzverstoß, sondern unlauteren Wettbewerb.
„Ohne Sportstätten kein Sport!“
Am Ende des Gesprächs ging der Vorsitzende des WSC Kiefersfelden, Thomas Bauer, auf Möglichkeiten, am Standort größere Wettbewerbe abzuhalten, ein. Hierzu müsste die Wasserskianlage in Kiefersfelden zu einem Leistungszentrum ausgebaut werden. Welche Möglichkeiten es hier geben könnte soll im Innenministerium geprüft werden, denn, so alle Beteiligten: „Ohne Sportstätten kein Sport!“