Zu einer Feierabendrunde auf die Schwarzlack in Brannenburg zum Thema Landwirtschaft hat nun der CSU-Landtagsabgeordnete Otto Lederer eingeladen. Fachmann und Referent an diesem Abend war der Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) für Oberbayern, Anton Kreitmair, MdL. Dieser kam gerne und stand den 35 Teilnehmern aus der Milch- und Landwirtschaft sowie Politik Rede und Antwort.
Ausgang dieser Runde war eine kleine Wanderung vom Kirchplatz in Brannenburg zum Gasthaus Schwarzlack. Nach etwa einer halben Stunde am Gasthaus angekommen, startete die Diskussion rund um die Themen Milchwirtschaft, Landschaftserhalt und Export.
Wunsch: Erhöhte Wertigkeit für die Landwirtschaft
Zu Beginn bezog der Abgeordnete Otto Lederer klar Position: „Es wäre wünschenswert, dass sich die Wertigkeit für die Landwirtschaft in der Gesellschaft erhöht. Einer aktuellen Studie nach sparen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland bei Bedarf nicht an den Ausgaben für Kleidungsartikel und Freizeitaktivitäten. Sie sparen in erster Linie beim Kauf von Lebensmitteln ein.“ Dies sei im Rest von Europa anders, so Lederer weiter. Dabei spiele die Landwirtschaft, ohne die es viele Nahrungsmittel nicht gebe, in Deutschland und vor allem im Landkreis Rosenheim eine sehr große Rolle: „Jede 20. Milchkuh von den insgesamt 1,2 Millionen Kühen in Bayern stammt aus dem Landkreis Rosenheim.“
„Wachsen oder Weichen ist der falsche Weg“
Drängendstes Thema der Teilnehmer war demnach auch die Milchwirtschaft, mit der Bitte um Verlässlichkeit in der Politik sowie einer Umstrukturierung der Investitionsförderung. Nur so wäre es den Landwirten nach möglich, langfristig zu planen. Kreitmair äußerte sich hierzu ganz klar: „Wir müssen umdenken. Wir brauchen keine großen, sondern stabile Höfe.“ Einer staatlichen Reglementierung erteilte er jedoch eine Absage. „Jeder Landwirt soll und muss frei entscheiden können!“ Kreitmair empfahl den anwesenden Landwirten anstelle einer Verdoppelung oder Verdreifachung des Milchkuhbestandes hingegen ein zweites oder drittes Standbein, zum Beispiel die Energieproduktion oder Urlaub auf dem Bauernhof.
Eine Hilfe des Staates sei jedoch bei einer speziellen Förderung der Kleinbetriebe dringend notwendig, so Kreitmair weiter. Gerade diese würden die Landschaft Bayerns prägen und müssten dabei weitestgehend unterstützt werden. „So kann die einzigartige Kulturlandschaft in allen Regionen erhalten werden“, erklärt der Bezirkspräsident des BBV Oberbayern.
Weitere Förderung für Exporte ins Ausland:
Ein weiteres Thema, das die Gäste beschäftigte, war der Wunsch nach mehr Export hochwertiger landwirtschaftlicher Produkte aus Bayern. Hier waren sich die Beteiligten der Feierabendrunde weitestgehend einig:
Die Möglichkeit, veredelte landwirtschaftliche Güter aus Bayern verstärkt international absetzen zu können, würde vielen landwirtschaftlichen Betrieben ihr Einkommen sichern. Dazu sei jedoch eine verstärkte Exportförderung des Staates notwendig, so Kreitmair. Bereits jetzt werde in der Landwirtschaft jeder vierte Euro im Ausland verdient.