Einen ehrlichen Einblick in die Organisation des G7-Gipfels in Elmau hat nun der neue Rosenheimer Polizeipräsident Robert Kopp gegeben. Dieser kam auf Einladung des Landtagsabgeordneten Otto Lederer als Stellvertretender Leiter des Planungsstabs zum G7-Gipfelgespräch in den Gasthof Kapsner nach Hochstätt am Inn. So zeigte Kopp nicht nur die sachlichen Details rund um den G7-Gipfel auf, sondern auch die menschlichen. Rund 60 Interessierte und eingeladene Gäste von Polizei, Hilfsorganisationen und Rettungsdienste, aus Politik und Bevölkerung folgten den Ausführungen von Robert Kopp.
Während der Polizeipräsident viel aus dem Einsatzgeschehen berichten konnte, sprach Lederer als Mitglied des Innenausschusses im Bayerischen Landtag über die nackten Zahlen des Einsatzes: Immerhin hat der G7-Gipfel über 18.000 Einsatzkräfte der Polizei aus dem Freistaat und anderen Bundesländern beschäftigt, so Lederer. Nicht zu vergessen sei, dass über 10.000 Polizisten der deutschen und österreichischen Polizei die Grenze abgesichert hätten. Lederer sprach hier von einer „sehr guten internationalen Zusammenarbeit beider Länder“.
„Deeskalation durch Stärke“
Während des Gipfels sei zwar auch kritisch über das große Aufgebot der Polizei vor Ort in Garmisch-Partenkirchen berichtet worden, so Kopp, allerdings stehe er hinter dem Konzept „Deeskalation durch Stärke“: „Bevor etwas passiert, setze ich bei so einem großen Ereignis, bei dem auch viele Demonstrationen angekündigt wurden, mehr Polizeibeamte ein!“ Dass sich diese Vorgehensweise ausgezahlt hat, zeigt die Bilanz des Polizeipräsidenten: 104 Identitätsfeststellungen, 7 Gewahrsamnahmen, 43 Festnahmen, mehr als 144 Delikte.
Dass es keine größeren Ausschreitungen gab, schreibt Kopp der guten Kommunikation mit den Demonstranten zu. Dafür sei extra vor Ort ein Kommunikationsteam mit rund 200 Beamten eingerichtet worden. Dessen Aufgabe sei es gewesen, bei angehenden Konflikten offensiv das Gespräch zu suchen. „Mit dieser Strategie sind wir sehr gut gefahren“, so Kopp. Gut angenommen worden, seien die Beamten aber auch von der Bevölkerung. Diese habe sich, den Ausführungen des Präsidenten nach, im Anschluss des Gipfels mit Schildern in und um Garmisch-Partenkirchen für den reibungslosen Ablauf bedankt.
Ein großer Dank gilt den Hilfsorganisationen und Rettungsdiensten:
Arbeit gab es während des G7-Gipfels aber nicht nur für die Polizei. Den vielen Beamten stehen zahlreiche Einsatzkräfte der freiwilligen Hilfsorganisationen und privater Rettungsdienste gegenüber, „ohne die der Jahrhundertgipfel in Elmau nicht zu stemmen gewesen wäre“, erklärt Lederer. Einige davon kamen auch aus der Region, zum Beispiel vom Bayerischen Roten Kreuz oder vom THW. Insgesamt waren es hier, inklusive Feuerwehr, über 3000 Helferinnen und Helfer. Auch diese seien gerade durch die heißen Temperaturen während des G7-Gipfels gefordert gewesen, erzählt Kopp. „Ihnen allen ein herzliches Vergelt´s Gott für den reibungslosen Ablauf des G7-Gipfels“, stimmte Lederer abschließend ein.