Der CSU-Landtagsabgeordnete Otto Lederer appelliert anlässlich des „Girls and Boys Day“ am 23. April an die Jugendlichen im Landkreis Rosenheim, bei der Berufswahl stärker „über den geschlechterspezifischen Tellerrand“ hinaus zu schauen: „Mehr als die Hälfte der Mädchen wählt ihren ‚Traumberuf‘ aus gerade einmal zehn Ausbildungsberufen aus. Darunter ist aber kein einziger naturwissenschaftlich-technischer Beruf, obwohl es in diesen Bereichen viele Jobs gibt.

Andererseits liegt der Männeranteil etwa bei den auch im Landkreis Rosenheim dringend gesuchten Pflegekräften gerade einmal bei rund 15 Prozent. Deshalb sollten junge Frauen und Männer bei der Berufswahl verstärkt danach entscheiden, in welchem Beruf es gute Zukunftsaussichten gibt und nicht nur, welche Berufe von anderen jungen Frauen oder Männern ergriffen werden“.

Nach wie vor seien Frauen in technischen Berufen ebenso unterrepräsentiert wie Männer in sozialen Berufen, sagte der Abgeordnete, der Mitglied des Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags ist und früher als Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik tätig war: „Deshalb wurde der „Girls‘ und Boys‘Day“ ins Leben gerufen.

Schülerinnen sollen durch ihn vor allem für die sogenannten MINT-Berufe begeistert werden, also Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Auf der anderen Seite haben Jungen die Möglichkeit, Berufe im sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Bereich kennenzulernen, die immer noch als „typisch weiblich“ gelten.

Der „Girls’Day“ ist das weltweit größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen. Seit er 2001 ins Leben gerufen wurde, haben rund 1,5 Millionen Mädchen daran teilgenommen. Das Pendant „Boys’Day“ gibt es seit 2011. Mehr als 130.000 Jungen haben seitdem die rund 20.000 Boys’Day-Angebote wahrgenommen.